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6 Tipps, wie aus Team-Mitgliedern Corporate Influencer werden

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23. Juni 2021
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Mit über 16 Millionen Mitgliedern im DACH-Raum ist das B2B-Netzwerk LinkedIn in den vergangenen Jahren stark gewachsen und reicht an das Karriere-Netzwerk XING (ca. 18 Mio. User) heran. Allein aufgrund der potenziellen Reichweite sollten sich Unternehmen daher mit einer eigenen Seite auf LinkedIn beschäftigen. Allerdings kommunizieren Menschen auf LinkedIn gern mit Menschen, weshalb „Corporate Influencern“ eine ebenso wichtige Rolle zukommt. Was sich hinter dem Begriff verbirgt, wer sich eignet und wie ein Profil aussehen sollte, erkläre ich dir in diesem Artikel.

Wie werde ich Corporate Influencer?

Ein Corporate Influencer (=Unternehmens-Influencer) wird mit seinem Content auf einem Blog oder auf Social Media-Netzwerken wie LinkedIn zum Multiplikator für das Unternehmen. Die Voraussetzungen dafür erscheinen erst einmal gering: Als Corporate Influencer solltest du dich stark mit anderen Mitgliedern vernetzen und durch guten Content hohe Reichweiten generieren. Im Umkehrschluss heißt das: Es nützt nichts, bei LinkedIn die Vernetzung voranzutreiben und als stiller Nutzer nur mitzulesen und mal ein Like dazulassen. LinkedIn bietet eine kostenfreie Bühne – diese solltest du als Corporate Influencer betreten und für dich einnehmen.

Eine Unternehmensseite ist wichtig, aber kein Gamechanger

„Wenn ich eine Unternehmensseite habe, kann ich doch darüber…“ Ganz so einfach ist es eben nicht. Anders als Social-Media-Kanäle, auf denen Marken User mit Neuheiten beschallen, erzielen Unternehmensseiten gerade einmal 1/10 der Reichweite eines Personenprofils. LinkedIn ist sozusagen das Sozialste aller Netzwerke, weshalb sich der Algorithmus dem Prinzip des Influencer Marketings anschließt: Menschen vertrauen Menschen.

#1: Poste Content, der persönlich ist und Emotionen weckt.

Genau deshalb sind Corporate Influencer so wichtig. Was ist
glaubwürdiger? Ein Unternehmen, das von seiner Diversität erzählt oder eine
weibliche Führungskraft, die direkten Einblick in ihre Arbeit – und damit ins
Unternehmen – gewährt? Menschen erwarten Authentizität und Glaubwürdigkeit, sie
möchten nicht die möglicherweise geschönte Wahrheit hören, sondern persönliche,
wahre Geschichten, die Emotionen hervorrufen. Ein Gesicht ist in der Kommunikation
das Gütesiegel schlechthin.

Ein Post, der Emotionen hervorruft, indem er z.B. ein
Bedürfnis stillt, ruft automatisch Reaktionen hervor. Ein weiterer Pluspunkt, der
auf den Algorithmus einzahlt. Wenn nach der Veröffentlichung stark mit einem
Post interagiert wird, erhöht LinkedIn dessen Ausspielung. Die Erklärung dafür
ist ganz einfach: Der Algorithmus erhält durch Kommentare das Signal, das der
Beitrag offenbar für viele User interessant ist – und spielt ihn folglich
besser aus.

Persönlicher Beitrag von Johannes Kliesch von SNOCKS
Johannes Kliesch von SNOCKS generiert mit einem persönlichen Beitrag über das Thema Arbeitsweise zahlreiche Interaktionen und gibt gleichzeitig Einblick, wie Arbeiten bei SNOCKS ist.
Bildnachweis: Screenshot LinkedIn

#2: Mit einem starken Netzwerk erhöhst du deine Reichweite und Interaktionen mit deinen Posts.

Der beste Content wird allerdings nicht gesehen, wenn du nicht gut vernetzt bist. Am besten erweiterst du dein Netzwerk um User, von denen du dir sicher bist, dass sie sich für deine Message interessieren. Das steigert die Chance auf „mehr als ein Like“, also auf einen Kommentar. Daneben solltest du dich auch selbst auf LinkedIn zeigen: Kommentiere Beiträge, bei denen du dich positionieren kannst oder die in dein Themenumfeld passen. Je mehr du dich positionierst, desto schärfer wird dein Profil und andere User wissen, was sie an dir haben.

#3: Zeig dich auf LinkedIn!

Nicht nur unter deinen eigenen Beiträgen sollten dir
Kommentare wichtig sein. Wenn du den obigen Rat befolgst und fleißig
interagierst, werden von dir gelikte Beiträge und Kommentare anderen Usern in
deinem Netzwerk ausgespielt („XY gefällt das“ / „XY hat diesen Beitrag
kommentiert“). Dadurch erhöht sich deine Sichtbarkeit und du wirst vielleicht
sogar gern gesehener Experte in den Kommentarspalten.

Aber wie zahlt das nun auf dein Unternehmen / deinen
Arbeitgeber ein? Indem du die wichtigste Zeile in deinem Profil bearbeitest.
Die Rede ist von der Zeile unter deinem Namen. Diese wird bei jedem Kommentar
angezeigt. In meinem Fall wissen andere User sofort, in welchem Bereich ich
arbeite und bei wem:

Jens Prüwer von web-netz auf LinkedIn
So sieht die Profilzeile im Kommentar aus.
Bildnachweis: Screenshot LinkedIn

Du solltest die Zeile mit Keywords füllen, die auf einen Blick verraten, für was du stehst. Niemand liest sich ellenlange Ausführungen durch, um danach immer noch nicht zu verstehen, was du eigentlich machst. Wenn du weißt, welches Ziel die Zeile erfüllen soll, wen du überzeugen möchtest oder zeigst, für was du stehst, schreibt sie sich wie von selbst.

#4: Pflege dein Profil!

Du hast mit aussagekräftigen Posts einen guten Start
hingelegt? Gut! Dann ist es an der Zeit, alles aus deinem Profil herauszuholen.
Das LinkedIn Profil ist deine Visitenkarte. Dass dein Lebenslauf und deine
aufgeführten Kenntnisse wahrheitsgemäß sind, sollte selbstverständlich sein. In
einer kurzen Summary kannst du dich in zwei, drei knackigen Sätzen beschreiben.
Du kannst zusätzlich andere Mitglieder um eine Empfehlung bitten, die dann auch
auf deinem Profil erscheint.

LinkedIn bietet dir außerdem die Möglichkeit, Beispiele
deiner Arbeit zu zeigen oder Beiträge, die du gepostet hast, hervorzuheben.

Bereich "Im Fokus" im LinkedIn-Profil
Im Bereich „Im Fokus“ auf deinem Profil kannst du etwas hervorheben – zum Beispiel deine geposteten Beiträge. Bildnachweis: Screenshot LinkedIn

Mit dem so genannten Creator-Modus, den du über dein Profil
aktivieren kannst, ist genau das möglich. So machst du User, die über einen
Kommentar auf dein Profil finden, auf deinen Content aufmerksam.

Alle anderen Profiloptimierungen sind eher optischer Natur:
Ein vernünftiges Profilfoto und ein ansprechender Profil-Header (z.B. mit
Qualifikationen oder einem Leitsatz) verstehen sich von selbst. Wichtig:
Verwende gleichzeitig nicht zu viel Zeit auf die Gestaltung deines Profils –
einmal rund geschliffen, kannst du dich auf deine Beiträge konzentrieren.

#5: Jede/r kann Corporate Influencer werden

Nachdem dein Profil jetzt gut aussieht und ich viel über
Content gesprochen habe, fragst du dich vielleicht: Was ist eigentlich guter
Content und eigne ich mich überhaupt als Corporate Influencer? Das Gute ist,
das eine geht mit dem anderen einher.

Du hast ein arbeitsrelevantes Thema, das dich bewegt, wie
z.B. die tolle Work-Life-Balance bei deinem Arbeitgeber? Das Unternehmen hat
einen Award gewonnen und du hattest Anteil daran oder freust dich einfach
darüber? Du hast einen Tipp für effizienteres Arbeiten und möchtest über LinkedIn
noch weitere sammeln, um deinen Workflow zu optimieren? Wie du siehst, die
Themenauswahl ist unbegrenzt, was gleichzeitig bedeutet: Jeder, der Zeit und
Lust hat, eignet sich zum Corporate Influencer.

Im Grunde genommen kannst du alles posten, was dir in den Sinn kommt und relevant ist. Allerdings solltest du dich eins fragen: Wie gut schmeckt dir die Pizza im Imbiss, der auch noch Döner, Schnitzel und Wok-Gerichte anbietet? Vielleicht merkst du schon, worauf ich hinauswill:

Je klarer du dich in ein, zwei Bereichen positionierst,
desto mehr vertrauen dir andere User. Sei diejenige mit den besten Social
Media-Hacks. Sei derjenige mit den besten IT-Tipps. Aber sei nicht der Social-Media-IT-Experte.
Zum einen haben User eine gewisse Erwartungshaltung an deine Inhalte („Ah, die
Social-Expertin, cooler Post mal wieder!“). Zum anderen fällt es den Usern
schwer, dich einzuordnen. Wenn hingegen eine klare Linie erkennbar ist, werden
User zu Followern, die auf deine Meinung vertrauen.

#6: Lass deinem Team Freiheiten!

Der nächste Punkt wendet sich weniger an dich als Corporate
Influencer, sondern an all die Chefs da draußen: Damit Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter überhaupt bereit sind, als Corporate Influencer aktiv zu werden,
bedarf es einer guten Vorbereitung. Eine Grundvoraussetzung ist:  Nur,
wer sich wohlfühlt, spricht gerne über seine Arbeit
. Deshalb sollte dein
Unternehmen die Tätigkeit als Corporate Influencer als Arbeitszeit schätzen und
entsprechend Zeit geben.

Ich stelle immer wieder fest, dass viele Kolleginnen und
Kollegen gar nicht wissen, was sie im Arbeitsalltag posten sollen bzw. wie aus
einem simplen Bild guter Content wird. Bevor jeder lustige Tricks vom Bürohund
postet, ist es deshalb wichtig, z.B. Social
Media Guidelines
zu entwickeln:

  • Wie ist ein Post aufgebaut und
  • welcher Inhalt eignet sich bzw.
  • welcher Inhalt eignet sich nicht?

Wichtig: Bremse dein
Team an dieser Stelle nicht aus!
Wenn du keine Leiche im Keller hast,
brauchst du auch keinen Content zu fürchten. Das Prinzip ist schließlich:
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter teilen interessanten Unternehmens-Content,
branchenspezifische Insights oder Statements. Mit diesem Blick hinter die
Kulissen und der Verbreitung ihres Knowhows zahlen sie auf dein Unternehmen
ein.

Welchen Wert haben Corporate Influencer?

Jetzt habe ich dir viel erzählt über LinkedIn, Content und
die Herangehensweise. Vielleicht fragst du dich noch:

Wozu das Ganze?

Weil jedes Teammitglied, das sich für
dein Unternehmen positioniert, mehr wert ist als deine Eigenwerbung. Du kannst
20 Benefits auflisten, wenn aber eine Mitarbeiterin erzählt, was das Coolste an
deinem Laden ist, erhalten andere einen wirklich authentischen Einblick, der
Sympathie erzeugt
.

Corporate Influencer zahlen auf den Wert deiner Marke ein.

Ob

  • Recruiting,
  • Bekanntheit,
  • Expertise

Es lohnt sich, den
eigenen Mitarbeiter/innen zu vertrauen und sie zu ermutigen, auf LinkedIn –
oder natürlich auch anderen Netzwerken – aktiv zu werden.

Und was hast du als Corporate
Influencer davon?

Du positionierst dich innerhalb deiner Branche als Experte,
trägst aktiv zum Unternehmenserfolg bei und stellst wichtige Themen sowie dich
selbst ins Rampenlicht. Also, wie wär’s?

Wir sehen uns auf LinkedIn!

Jens


Kostenlose Online-Marketing-Webinare

Wir bieten jede Woche kostenlos zwei Webinare an. Alle Themen und die nächsten Termine findet ihr auf: web-netz.de/webinare.


Bildnachweis Titelbild: fizkes | istockphoto.com

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Autor

Jens Prüwer Public Relations

Nachdem sich Jens bei einem Gitarrenmagazin beruflich mit seinem Hobby beschäftigen durfte, zog es ihn in die Unternehmenskommunikation. Im Anschluss an ein Praktikum sowie ein Volontariat in Pressestellen im Hamburger Profisport landete er im Oktober 2016 im Social Media Marketing- und 2020 im PR-Team von webnetz. Während er sich dort ausführlich mit den Möglichkeiten der sozialen Netzwerke befasst, stehen in seiner Freizeit seine Liebsten - Familie, Freunde und die Musik - im Vordergrund.

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